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Kreatives Japan - Japan Art - Kunst aus Japan

Unikate, Handgemachtes, Anfertigung, Geschenke, unique, Handmade, oder made, made to order, gift, present


Erklärung - Einführung - Lexikon - Techniken

Einführungstext von Miyuki und Theo Lacza

           l Amigurumi l Chigirie l Chiyogamizaiku l Furoshiki Tsutsumi l Hariko l Hashioki l

           l Kakejiku l Kamibandshugei l Kirigami, Monkirigata, Monkiriasobi l Kokeshi l Kurumie, Oshie l

           l Manekineko l Mizuhikizaiku l Noren l Nuno-Zôri l Origami l Otedama l Sashiko, Koginzashi l

           l Shiborizome l Shodo, Fudemoji l Sumie, Suibokuga, Etegami l Temari l Tsumamizaiku l

           l Tsurushikazari l Uchiwa, Sensu, Oôgi l Yubinuki l Yukata, Kimono, Obi l


Amigurumi

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Amigurumi (Ami:Amu = stricken, häkeln, Gurumi:Kurumi = einwickeln, einpacken) bezeichnet gehäkelte oder gestrickte Figuren und Formen, im Unterschied zu Nuigurumi der für die genähte Art steht.

Diese Handarbeiten sind auch seit langem in vielen Ländern der Erde bekannt und verständlicherweise nicht als traditionell japanisch anzusehen.

Durch Fernsehsendungen in den 80er Jahren erfuhr Häkeln und Stricken eine Renaissance in Japan, die viele neue Ideen hervorbrachte. Erst 2002 wurde der erste offizielle Verein „Amigurumi Japan“ gegründet, der keine Regeln verfolgt: „Amigurumi ist wie Amigurumi sein soll“ und die gehäkelten Figuren und Formen als „Japanische Handarbeitskunst“ im Ausland verbreitet.

Dies löste einen regelrechten Boom unter der Bezeichnung „Amigurumi“ in der ganzen Welt aus und machte den „Nuigerumi“ Kinderpuppen und Maskottchen den Beliebtheitsrang über die Grenzen Japans hinaus streitig. Amigurumi finden sich als Tiere, Gegenstände, Lebensmittel oder auch als Fantasieobjekte mit menschlichem Antlitz. Sie werden als Spielzeuge, Sammelobjekte oder Schlüsselanhänger verwendet. Es entwickelte sich eine regelrechte Kunstform des Amigurumi, insbesondere die Miniaturisierung der Figuren und Formen wurden immer weiter vorangetrieben.

Im Buch finden sie die ca. 5cm kleinen drei Freunde Saru (Affe), Hitsuji (Schaf) und Usagi (Hase). Alle Einzelteile werden in Spiralen gehäkelt und dann zusammengesetzt. Dass Häkelgarn muss dünn und hart sein, nicht elastisch. Da die Miniaturen recht schwierig zu häkeln sind lohnt es sich vorab mit dicken Wollen zu üben und nach und nach mit dünneren Garnen.


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Chigiri-e, Chigirie

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„Chigirie“ bezeichnet ein gestaltetes Bild (E), das aus zerrissenen (Chigiri:Chirigu) Papierfetzen geklebt ist. Der Ursprung von Chigirie liegt in den 70er Jahren wo eine Künstlerin weißes Shoji-Papier (Washi:Japanpapier aus Maulbeerbaumfasern für japanische Schiebetüren) verfärbte, zerriss, auf Shikishi (Japanpapierkarton) klebte und so ein Bild gestaltete. Diese Kunstform fand schnell Verbreitung und der Verein „Chigirie Japan“ wurde kurze Zeit später gegründet. Geklebte Papierbilder gab es unter dem Begriff „Harie“ (geklebtes Bild) schon früher in Japan. Hier fanden aber farbige Papiere sowie Origami-Papiere die klein zerrissen geklebt wurden Verwendung. Satt malen mit Malfarbe fand die Bildgestaltung in Japan überwiegend durch fingerspitzenklein gerissene, farbige Papierschnipsel statt. Für „Chigirie“ wird meist Washi (Japanpapier) verwendet und größere Flächen auch mit großen Papieren geklebt.

Wenn Japanpapier schwer zu bekommen ist, kann Washi mit Naturpapier aus Maulbeerbaumfasern, sowie Strohseide oder/und Faserseide ersetzt werden, da sich diese Naturfaserpapiere auch gut zum Verfärben mit Batikfarbe, flüssiger Acrylfarbe, Tinte usw. eignen. Zum Kleben verwendet man natürliche Produkte wie „Denpunnori (Denpun = Stärke, Nori = Kleber) Hauptsächlich wird Stärke aus Reis (oder organischen Celluloseethern) hergestellt. Diese sind wasserlöslich, langsam auftrocknend und eignen sich bestens für Naturpapier und Stoffen aus Naturfasern, was „Washi“ und „Denpunnori“ zu einem untrennlichen Team macht.


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Chiyogami, Chiyogamizaiku

»Galerie My Works »Chiyogami Muster Papier - download


Es gibt viele verschiedenen Arten von Chiyogami (gemustertes Papier), die sich auch preislich unterscheiden. Neben den traditionellen Washi-Chiyogami und Yûzen–Chiyogami (mit Kimonomustern), die aus hochwertigem Japanpapier (Washi) hergestellt sind.

Es gibt auch einfachere gedruckte Print-Origami (Faltpapier) und Print-Chiyogami mit verschiedene Mustern, Print-Washichiyogami, die aber auch aus Washi herstellt sein können.

Man nimmt an, dass das Wort „Chiyo“ von dem Namen der Prinzessin „Chiyo“ herrührt und die Bedeutung in den prachtvollen Mustern ihrer Kleider liegt, andere leiten den Begriff vom Schloß Edo ab und dessen Kosename „Chiyoda“.

Hier wird Kokeshi (Holzpuppe) und Hashioki (Essstäbchenbank) als Chiyogamizaiku (Zaiku:Saiku = ein mit geschickten Fingern des Künstlers erstellter Gegenstand/Kunstwerk) hergestellt.

Das Wort „Saiku“ wird oft für japanisches Kunsthandwerk verwendet, wie Kamizaiku (Kami = Papier), Nunozaiku (Nuno = Stoff) oder Takezaiku (Take = Bambus). Im Gegensatz dazu ist Kousaku (Wörtlich: Basteln, etwas gestalten) der Begriff, der für allgemeines, nicht künstlerisches „basteln“ steht.


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Furoshiki, Furoshiki-Tsutsumi


Furoshiki (Furo = Bad, Shiki:Shiku = auslegen) ist heute der Begriff für ein quadratisches Tuch, das sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet. Woher und wann der Name für dieses Tuch ist unklar. Man nimmt an, dass das Tuch beim Baden ausgelegt und die ausgezogenen Sachen, die Wäschestücke, darin eingepackt wurden. Weitaus früher nannte man diese Tücher Koromotsutsumi (Koromo = alt. Jap. Anziehsachen, Tsutsumi = Verpackung, Tsutsumu = einpacken, einwickeln) oder Hiratsutsumi (Hira:Taira = flach). Furoshiki gibt es in 10 verschiedenen Größen von Chû-Haba (ca. 45 cm) bis zu Nana-Haba (ca. 238 cm). Die traditionellen Materialien sind Seide (wird bis Nishaku-Haba Größe: ca. 75 cm verwendet) und Baumwolle. Spätere nahm man oft Viskose oder Polyester.

Furoshiki dienen als Kinpû-Tsutsumi (Kinpû = Umschlag des Geldgeschenks), als Verpackung für Geschenke, als Tragetaschen bis hin zu riesigen Schutztuchverpackungen für Futons (Jap. Schlafunterlage), als Bettdecke, man sieht sie als Dekorationsobjekte, Noren, Tischdecke, Sofadecke - das Einsatzgebiet nahezu endlos. In den letzten Jahren ist das Umweltbewusstsein in der japanischen Bevölkerung stark gestiegen. Viele Menschen verzichten zunehmend auf Plastiktüten. Sie bevorzugen z.B. für ihren täglichen Einkauf Eko-Bag (Ökotaschen). Da man mit einem Furoshiki immer eine passende Tragetasche dabei hat, ist das Furoshiki ein häufig anzutreffender praktischer Begleiter. Er lässt sich auch unterwegs in vielen verschiedenen Variationen – ob als Einkaufstasche, Gürtel, Schal oder Tischtuch – immer wieder verwenden.


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Hariko

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Hariko-Objekte werden aus Washi (Japanpapier) hergestellt. Dieses wird per Hand zu kleinen Papierschnipseln zerrissen. Die Papierschnipsel werden dann mit natürlichen Produkten wie Denpunnori (Denpun = Stärke, Nori = Kleber) aufgeklebt. Denpunnori besteht hauptsächlich aus Reisstärke oder organischen Celluloseethern. Diese sind wasserlöslich, langsam auftrocknend und eignen sich bestens für Naturpapier und Stoffe aus Naturfasern, was „Washi“ und „Denpunnori“ zu einem untrennlichen Team macht. Die Fertigung der japanischen Hariko unterscheidet sich von der artverwandten Herstellung, wie sie bei Papp- oder Papiermasché erfolgt. Es können folgende Verfahren Anwendung finden.

1. Sotobari (Soto = Außen, Außenseite, Bari:Haru = kleben)

Die nassen Papierschnipsel werden außen auf eine Holzfigur (wiederverwendbar) aufgelegt und trocknen gelassen. Es werden dann Schicht für Schicht Papierschnipsel überlappend aufgekleistert. Nach der Trocknung schneidet man das Papier aus der Grundfigur. Der Einschnitt wird wieder mit Papierschnipsel überklebt.

2. Uchibari (Uchi = Innen, Innenseite)

Mit Plastilin wird eine Figur so, wie sie später aussehen soll, modelliert.

Als Nahtstellen werden dünne flache Metall- oder Kunststoffscheiben in die Plastilinfigur gesteckt. Über diese Figur wird Gips gestrichen. Nach der Trocknung können die Gipsteile durch die Nahtstellen von der Plastilinfigur gelöst werden. Die nassen Papierschnipsel werden nun von innen in jede Gipshalbform geklebt. Nach der Trocknung werden die Papierfigurhälften aus dem Gips gelöst, zusammengeklebt und die Nahtstellen und die Oberfläche nacharbeitet.

3. Unikat-Figur herstellen

Mit Plastilin wird eine Figur so, wie sie später aussehen soll, modelliert. Die nassen Papierschnipsel werden direkt außen auf die Plastilinfigur gelegt und trocknen gelassen. Weiter geht es dann wie bei Sotobari.

Typische traditionelle Harikofiguren sind Akabeko (roter Ochse), Daruma (Bodhidharma, Begründer des Zen Buddhismus), Tora (Tiger) und Komainu (Koma-Hund) sowie die bekannten Harikomen (Hariko-Masken).


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Hashioki

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Hashioki (Hashi = Essstäbchen, Oki:Oku = legen) ist eine Ablage für Essstäbchen die dafür sorgt die runden Hashi hygienisch sauber zu halten und bewahrt sie davor vom Tisch zu rollen und Speiseresten auf der Tischplatte zu verteilen. Ähnlich unserer Etikette werden Hashioki auf einem bestimmten Bereich des Tisches und mit den Stäbchen in bestimmter Richtung platziert.


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Kakejiku

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Der Kakejiku (Kake:Kakeru = hängen, Jiku = Rolle) auch Kakemono (Mono = Ding) ist ein Wandbehang.

In der Anfangszeit war der Kakejiku, ein aufhängbares Rollbild für Butsuga (Buddhistisches Gemälde) sehr verbreitet. Als die Suibokuga (Tuschmalerei) in der Muromachi-Periode (1336–1573) ihren Höhepunkt erreicht wurde der Kakejiku z.B. aus Yamatonishiki (gemustertes Gewebe aus Seide), wie der kunstvolle Rahmen eines Bildes, der Träger für meditative Schriftsymbole und Gemälde.

Kunstvolle Wandbehänge bilden mit dem integrierten Bild oder der Schrift eine Einheit, die auch in den Raum übergeht. In der Teezeremonie ist der Kakejiku unerlässlich. Es gibt sogar Regeln und Maße in welcher Höhe er aufgehängt werden soll, damit in der Zeremonie der Blick des Betrachters wie von selbst in die Schriften oder das Bild geführt wird. Man findet Kakejiku an der Wand des Tokonoma, ein dekorativ gestalteter Bereich des japanischen Zimmers, der häufig mit Ikebana (Blumengesteck) kunstvoll ausgeschmückt wird.


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Kamiband, Craftband, Paperband, Kamibandshugei

»Galerie My Works - Kamiband »Galerie My Works - Maskottchen


In Japan wurde und wird sehr viel mit Papier gearbeitet, da es ein ökonomisches und zugleich umweltfreundliches Material ist. Kamiband (Papierband) ist aus organischen Materialien hergestellt und ist vollständig biologisch abbaubar. Japaner arbeiten gerne mit natürlichen, wiederverwendbaren Materialien. Altpapier, Verpackungen, Altkleider und Stoffreste – all diese Materialien werden gerne zu neuen Produkten aufgearbeitet. Eine Möglichkeit, Papier wieder zu verwenden, ist das Flechten mit recycelten Papierstreifen. Es wird ein breites, flaches Kamiband verwendet.

Kamiband besteht aus aneinandergeklebten, gedrehten reißfesten Kamihimo (Papierschnüre). Diese aus Washi (Japanpapier) hergestellten Schnüre sind äußerst stabil.

Das prägte die Begriffe Ekoshugei (Eko = Öko, Shugei = Handarbeiten, Handkunstwerk) bzw. Recycling-Shugei, zu denen in Japan auch das Flechten mit Papier zählt. Das Kamiband ersetzt dabei Rattan, Peddigrohr oder Bambus. Geflochten wird auf ähnliche Weise wie beim Flechten mit Peddigrohr.

Das heißt, was man mit Peddigrohr flechten kann, kann auch mit Kamiband geflochten werden.

 Nur wasserdicht ist das Papierband nicht, dafür aber sehr für Kinder geeignet, einfach zu verwenden, leicht zu kleben und zu schneiden. Papierbänder gibt es in vielen Farben und unterschiedlichen Breiten.

Die Breite kann durch das Abziehen von Papierschnüren angepasst werden. Ein schafes Messer sollte man dabei nicht verwenden, da man die einzelnen Papierschnüre verletzten könnte.

Amizaiku (Ami:Amu = flechten, Zaiku:Saiku = ein mit geschickten Fingern des Künstlers erstellter Gegenstand/Kunstwerk) nennt man Taschen, Körbe und Schalen, aber auch Maskottchen und Schmuck, die aus Papierband hergestellt sind.


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Kirigami - Monkirigata - Monkiriasobi

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„Kirigami“ – Papierschneiden (Kiri:Kiru = schneiden, Gami:Kami = Papier) gibt es schon seit der Edo-Periode (1603 – 1868).

Es werden zunächst einzelne Papiere auf einmal gefaltet. Das gefaltete Papier muss an ganz gewissen Stellen mit der Schere exakt beschnitten werden. Wenn das Papier dann wieder entfaltet und geglättet wird, erscheinen die raffinierten Muster.

Die Kirigami-Muster sind durch das vorherige Falten in der Regel symmetrisch, wodurch sie auf uns besonders ausgewogen wirken. Beim Kirigami werden wunderschöne Papiere zu Blumen, Schneeflocken oder anderen Objekten verarbeitet.

Die Urform, der Grundbegriff des Kirigami ist „Monkiriasobi“ (Mon = Zeichen, Emblem, Asobi = Spiel) oder „Monkirigata“ (Gata:Kata = Formen). Sie waren beliebte Gesellschaftsspiele, wie auch „Origami“. In einem Buch der Meiji-Periode (1868 – 1912)“ ist „Monkirigata“ noch in der Spieleliste aufgeführt.

Mon sind in Japan noch heute als Erkennungszeichen allgegenwärtig. Man findet sie auf Noren (Vorhängen), Kimonos und Tüchern, aber auch auf Schalen, Bildern und Fotos. Sie dienen als Markenzeichen für Geschäfte und Waren oder Logo einer Persönlichkeit, z.B. eines Schauspielers oder Musikers. Sie sind auch als Kamon (Familienzeichen) weit verbreitet, ähnlich wie im Westen die Wappen

Kinder können Kirigami auch leicht erlernen. Es ist wichtig, präzise zu arbeiten, da mit jedem Schnitt mehrere Papierschichten durchtrennt werden, die am Schluss möglichst gleich aussehen sollten. Wenn Sie diese Grundregel beherzigen, werden Sie ruck, zuck die schönsten Grußkarten, Bilder und Geschenkverzierungen aus Kirigami schaffen!


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Kokeshi

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Für Kokeshi gibt es neben unterschiedlichen Namen und Schreibweisen gut 10 verschiedene Herkunftsangaben wo diese Puppe ihren Ursprung in Japan haben soll, aber nichts ist wirklich erwiesen. Gemeinsam ist das Aussehen und der ganz aus Holz hergestellte Korpus. Eigentlich war Kokeshi eine für Kinder hergestellte Spielzeugfigur. Der Körper ist lang und dünn und in der Form ideal für Kinderhände zu greifen. Aber auch bei den Erwachsenen wurde Kokeshi zu einer beliebten Dekorationsobjekte.

Sehr alte Kokeshi erkennt man an ihrem sehr wackeligen Stand, die späteren Kokeshi zeigten sich stabiler und sicherer, eben für den Stand als Dekorationspuppe.


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Kurumie, Oshie

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„Oshie“ (Oshi:Osu = pressen, E = Bild) wie auch „Kurimie“ (Kurumi:Kurumu = einpacken) werden aus Stoff, Washi (Japanpapier) oder Chiyogami (ein bedrucktes Japanpapier) gestaltet.

Dabei handelt es sich meist um einen Bildträger auf dem eine dreidimensionale Figur aufgebracht wird.

Die Geschichte der Oshie ist sehr alt und sie waren nur in betuchten Familienkreisen zu Hause. Man nimmt an, dass Oshie früher aus Resten von Kimonostoffen und Washi als Oberschicht, auf einen Grundkörper aus Watte, Papier, oder ähnlichem wie Puzzleteile oder Patchwork aufgelegt und zusammengeklebt die Figur ergaben. Diese wurde dann auf ein Trägerbild geklebt oder dekorativ gestaltet ausgestellt. Der Umgang mit solchen Materialen konnten sich nur reiche Leute leisten und so blieb auch die Oshie-Technik dem Großteil der Japaner verborgen. Viele, viele Jahre später wurde die Bevölkerung dann doch auf Oshie aufmerksam, durch die Idee eines Geschäftsmannes.

In Japan hat der „Hagoita“ (Holzschläger) eine weite Verbreitung. Er wird zum Spielen von „Hanetsuki“ (japanisches Federballspiel) genutzt, dient als Glücksbringer der das Unglück und Unheil fern halten, wegschlagen soll und ist ein beliebter Neujahr Dekorations- und Kunstgegenstand.

Als Mitte der Edo-Periode das „Kabuki“-Theater populär geworden war, hat der Hersteller der Hagoita auf seinen Holzschlägern die Figur, das Abbild des Kabuki-Schauspielers in Oshie-Technik aufgebracht und dieses dann vermarktet. So fand die Oshie-Technik ihre Verbreitung.

Heute sind Oshie als Dekorationen, Wandschmuck und Schaubilder beliebt. Für die jüngeren Leute gibt es gar moderne, süße Maskottchen in dieser Technik.


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Manekineko


In vielen japanischen Geschäften sieht man auch winkende Katzen stehen. Sie heißen Manekineko (Maneki = einladen, herbeiwinken, Neko = Katze) und sind Glücksbringer. Die Katze die ihre linke Pfote hochhält ruft viele Kunden ins Geschäft, die Katze die ihre rechte Pfote hochhält soll das Geld hereinbringen. Auch sie kann man leicht mit der Hariko-Technik nachempfinden.


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Mizuhiki, Mizuhikizaiku

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Der Ursprung von Mizuhiki ist amüsant: In der Muromachi-Periode (1336–1573) herrschte ein reger Handel zwischen Japan und China. Um Verwechslungen zwischen Ausfuhr- und Einfuhrartikeln auszuschließen, wurden von chinesischer Seite aus die Ausfuhrartikel mit einem rotweißen Seil zugebunden. Die Japaner betrachteten diese schön umschnürten Waren als Geschenke. Dieses Missverständnis wurde dann eine Sitte: Geschenke und Geldgeschenke (Umschläge) werden seither mit rotweißen Kordeln, die man Mizuhiki nennt, gebunden und verknotet. Die Kordeln wurden anfangs aus Hanf gefertigt, später wurde dann gedrehtes Washi (Japanpapier) verwendet. Die Farbe wurde eingefärbt oder entsprechende farbige Fasern verarbeitet. 1916 begann man, aus den Kordeln dreidimensionale geknotete Figuren herzustellen, die so genannten Mizuhikizaiku. (Zaiku:Saiku = ein mit geschickten Fingern des Künstlers erstellter Gegenstand/Kunstwerk) Diese Form der Gestaltung brachte viele Mizuhiki-Künstler hervor.

Mizuhiki sind heute aus verschiedenen Materialien und in vielfältigen Farben im Bund erhältlich. In der Regel sind es 90cm lange und 1mm starke Schnüre, die auch für Accessoires, Dekorationen und Haarschmuck verwendet werden. Wie man Mizuhiki verknotet ist in Japan von Bedeutung. Der Knoten Chômusubi (Schleife) ist ein leicht zu bindender und wieder zu öffnender Knoten. Er steht deshalb für eine Wiederholung, ein erneutes Binden und Öffnen. Dieser darf z.B. nicht bei einer Hochzeit oder im Unglück verwendet werden. Stattdessen verwendet man hier den Mamusubi (s. Furoshiki-Tsutsumi, Seite 74). Diese Knoten stehen für das Einmalige und den Wunsch des Sich-nicht-Wiederholenden.


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Noren

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Noren ist ein japanischer Vorhang, der aber nicht als Fenstervorhang verwendet wird, sondern über einen Durchgang gehängt wird. Für Fenster bestimmte Vorhänge und Gardinen nennt man Kâten. Dieser Begriff leitet sich vom dem englischen Wort „curtain“ ab.

Noren dienen dem Schutz vor Sonnenstrahlung, Wind, Staub, Kälte und den Blicken außenstehender. Sie hängen z. B. im Außenbereich der Eingangstüren von Geschäften und Restaurants und zeigen an, dass geöffnet, etwas in Betrieb ist. Hängt kein Noren vor der Tür, heißt das geschlossen, außer Betrieb.

Nunonoren (Nuno = Stoff) dienten früher den Gästen einer Gaststätte oder eines „Yatai“ (ein kleines mobiles Lokal) auch als Handtuch an dem man sich nach dem Essen und Verlassen der die Hände abputze. So zeigte ein äußerst schmutziger Noren den Kunden an, dass der Gasthof reich besucht ist und es hier wohl sehr gutes Essen gibt.

Weiterhin sind Noren ein Hinweis auf ein Badehauses und in Gebäuden markieren sie entsprechend den Baderaum, das Badezimmer. Heutzutage finden Noren nahezu überall an Durchgängen Verwendung, wo eine Abgrenzung erwünscht ist.

Noren werden neben Stoff auch aus anderen Materialien hergestellt. Tamanoren (Tama = Kugeln) besteht aus kleinen Holzkugeln, die an Schnüren aufgereiht sind. Dann gibt es Nawanoren (Nawa = Seil), Takenoren (Take = Bambus), Himonoren (Himo = Schnur) usw.

Beliebte Noren die oft zu Hause verwendet werden sind Sukashi-Noren (Durchsichtig), transparente Vorhänge und Kasane-Noren wo zwei Noren mit unterschiedlichen Mustern (z.B. Blumen und Schmetterling) so zusammen gehangen werden, dass ein gemeinsames Bild entsteht.


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Nuno-Zôri, Nunozôri

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Zôri sind die traditionellen japanischen Sandalen aus der Frühgeschichte, bei denen zwischen großem Zeh und zweitem Zeh ein Riemen geführt wird, der zu beiden Seiten des Fußes mit der Sohle verbunden ist (Zehenstegsandalen). Zôri mit einer geflochtenen Sohle, die aus Wara (Reisstroh) oder Naturfasern bestehen kann, nennt man Wara-Zôri (Stroh Sandalen). Waraji sind Stroh Sandalen mit einer über Fußspann und Sprunggelenk geführten Bindung und dadurch besonders für lange Wanderungen und Läufe geeignet. Zôri, Waraji oder Geta (Holzsandalen) wurden in der früheren Zeit als alltags Straßenfußbekleidung getragen, wie unsere Schuhe.

Zôri und Waraji verschwanden in den vielen Jahren immer mehr, bis sie durch den „Walking Boom“ 2007 in Verbindung mit natürlichem, gesundem Laufen wieder in Mode kamen.

Nuno-Zôri (Nuno = Stoff) sind leichte nicht so strapazierfähige Sandalen. Sie werden aus alten Kleidungsstücken, Stoffresten und Laken gefertigt. Heute findet aber nahezu alles was an Stoffen und Textilgeweben verwendet werden kann Gebrauch: Fleece, Baumwolle, Wolle, Jersey, Textilgarn usw.

Geflochtene Zôri haben den Ruf gesund für die Füße zu sein. Durch die geflochtene Sohle wird der Fuß, ähnlich einer Akupressur, massiert.

Da in Japan eine strenge Trennung von Fußbekleidung für draußen und drinnen besteht, eignen sich die leichten und weichen Nuno-Zôri besonders gut als Hausschuhe oder Schlappen für den Innenbereich.


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Origami, Papier falten, Faltpapier

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„Origami" heißt "Papier falten" oder „Faltpapier“ (Ori:Oru = falten, Gami:Kami = Papier).  Als Grundlage dient immer ein quadratisches Blatt Papier. Aus dem entstehen durch Faltung die unglaublichsten Figuren, bis hin zu dreidimensionalen Formen. Die gefaltete Figur kann "beklebt" (Augen, Flügel, Griffe usw.), "bemalt" (Augen, Mund usw.) und "beschnitten" (Ein- und Ausschneidungen) werden, um vielfältige Spielfiguren zu erhalten.

Es gibt Origami als Verpackungskunst, zur Dekoration und für Accessoires, wobei hierbei das Ankleben oft Verwendung findet. Dreidimensionale Origami sind aus einzelnen, bis zu abertausenden, gefalteten Papierstückchen zusammengesteckt.

Eine Art des Origami beschäftigt sich mit der Kunst, ohne jegliche Hilfsmittel, Schnitte oder Beschädigungen, eine Figur und sei sie noch so kompliziert, aus einem Stück Papier zu falten. Das alles ist Origami.

Ungewiss ist wer Origami entdeckt hat. Forschungen ergaben, dass Papier vor 2000 Jahren in China erfunden wurde, im 7 Jahrhundert in Japan auftaucht und 500 Jahre später in Europa. Er liegt nahe, dass man sich lange vor Japan in China mit der Technik des Papierfaltens beschäftigte. Sicher ist: Japan ist das einzige Land, das "Papierfalten" als Kultur und Kunstform entwickelt und erhalten hat. In den alten Dokumenten wird hier von "Orikata" (Kata = Form), der Faltform berichtet. Auch wenn die Entstehung von Origami nicht eindeutig geklärt ist, so ist doch sicher, dass aus der ursprünglichen spielerischen Unterhaltungsform als Ergebnis von vielen Einflüssen aus der Gemeinschaft ein echtes Kulturgut geworden ist.

Einige der bedeutungsvollen, traditionellen Modelle des Origami werden seit je her von der Mutter zum Kind weitergegeben, wie der Tsuru (Kranich). Er ist die weltbekannte Symbolfigur des Origami. Man nennt diesen gefalteten Kranich Orizuru (Ori:Otta = gefaltet, Zuru:Tsuru = Kranich).

Der Kranich ist das Symbol für Frieden und ein langes, gesundes Leben. Ein Sprichwort heißt: „Tsuru wa sen’nen, Kame wa Man’nen.“ (Kraniche leben 1000 und Schildkröten 10000 Jahre) Daraus folgte: Je mehr Kraniche man faltet, umso länger währt Gesundheit und Leben. Und so findet man Senbazuru (Senba = 1000 Stück, Zuru:Tsuru = Kranich) oft in Krankenhäuser und bei der Friedenszeremonie.


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Otedama

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Otedama (Te = Hand, Dama:Tama = Kugel, Ball) ist ein traditioneller Spielball für ein Mädchenspiel, das mit den Händen gespielt wird. Anfangs diente ein blanker rundförmiger Stein dem Spiel, später verwendete man Samenkörner die in eine aus Stoffen genähte Hülle gefüllt wurden. Für die heutigen Stoffbälle nimmt man unterschiedliche Materialien, sie dürfen nur nicht zu leicht oder zu schwer werden. Der Otedama Spielball wird hier weitläufig als Jonglierball bezeichnet.

Otedama wird nur mit den Händen gespielt. Es muss im Rhythmus zum Lied singend geworfen werden, wobei der oder die Bälle wie beim Jonglieren immer in Bewegung sein müssen.

Es gibt Prüfungsgrade („Dan“ wie beim Judo) Meisterschaften, Urkunden und Auszeichnungen. Von den Kindern wird es nicht mehr so sehr gespielt, bei den Alten sind diese kleinen Bälle jedoch noch sehr beliebt und in der Altersprävention wie Rehabilitation von großer Bedeutung.

Otedama-Makura nennt man traditionelle Otedama in Form eines alten japanischen Kopfkissens (Makura). Diese Bälle sind sehr einfach zu nähen und eignen sich gut dazu, Kindern das Handnähen beizubringen. Otedama-Shiawase sind beliebte Otedama bei denen vier Stoffecken beim Nähen zusammentreffen (Shi = Vier, Awase:Awaseru = zusammen treffen).

Da der Ausdruck aber auch die Bedeutung von Glück hat ist diese Nähtechnik sehr beliebt. Sie wird gerne angewendet, damit das Glück bei einem ist.


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Sashiko, Koginzashi, Kogin

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Sashiko ist eine der Handarbeitstechniken, bei der verschiedene Motive mit nur einem Unshin (Vorstich) erzeugt werden. Sashiko wurde ursprünglich auf Baumwollbekleidung mit Baumwollgarn gestickt um das Gewebe zu verstärken, zu reparieren oder es warmhaltend zu verdicken wie beim Steppen.

Es gibt spezielle Sashiko-Ito (Garne aus Baumwolle, verzwirnt, matt) in verschiedene Farben und Stärken, sowie unterschiedliche Traditionsmuster (Dentômoyô, Dentô = Tradition, Moyô = Muster) wie „Asa no Ha“ (Hanfblatt) und „Shippô-Tsunagi”, ein Motiv mit vier sich überlappenden Kreisen.

Heutzutage nennt man in Japan alles „Sashiko“ was mit Unshin an Motiven erzeugt wurde. Allgemein wird Sashiko jedoch eher als Stickerei angesehen.

Die drei bekanntesten Sashikotechinken in Japan sind „Koginzashi“ aus Tsugaru, „Nanbuhishizashi“ aus der Aomori Präfektur und „Shônaisashiko“ aus der Yamagata Präfektur.

Bei Koginzashi (auch Sashikogin) wird grundsätzlich mit einem Spannstich zwischen den ungeraden Gewebezahlen gestickt. Dadurch entsteht ein Rautemuster. Es gibt über 20 verschiedenen Modoko (Modoko:Monyô = Muster). Die Musternamen werden im Tsugaru Dialekt benannt. Z.B. „Neko no Managu“ (Neko no Me = Katzenaugen), „Tekona“ (Chôcho = Schmetterling), „Danburi“ (Tonbo = Libellen) u.s.w.

Bei Nanbuhishizashi werden dagegen gerade Gewebezahlen gestickt. Beide werden waagerecht gestickt und haben Ähnlichkeit zum ungarischen Stich, der jedoch senkrecht gestickt wird.

Beim Shônaisashiko gibt es über 40 verschiedene Muster, z.B. Komezashi (Reisstich), der wie das Kanji (in Japan verwendete chinesische Schriftzeichen) für Kome (Reis) aussieht, Sorobanzashi (Abakusstich) u.s.w.


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Shiborizome

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Shibori oder Shiborizome (Shibori:Shiboru = Wringen, Zome:Someru = färben) ist eine japanische Art der Textilfärbung. Laut den Überlieferungen gab es in Japan drei verschiedene alte Grundarten und Techniken der Textilfärbung.

Als Erstes ist Kyôkechi (Kyô:Hasamu = klemmen, Kechi:Yuhata = Shiborizome) zu nennen, wo der Stoff zwischen zwei Holzstücken geklemmt ist, damit die Farbe von diesem Bereichen ferngehalten wird. Itajime-Shibori (Ita = Brett, Jime:Shimeru = zusammenpressen) ist die heute verwendete Begriff und entspricht Kyôkechi.

Die Zweite ist Rôkechi (Rô = Wachs) die heutige Rôzome oder Rôketsuzome (Wachsbatik). Hierbei werden wie bei der Suibokuga (Tuschmalerei) die Stoffe mit Pinsel und Wachs bemalt und gefärbt. Man sieht diese Technik auch häufig auf alten Byôbu (Wandschirm).

Und drittens ist da Kôkechi (Kô:Shiboru = Wringen) das heutige Shiborizome. Hierbei wird der Stoff mit Fäden umwickelt oder vernäht und dann gefärbt.

Shiborizome werden wiederum verschiedene Anwendungsarten, die auch kombiniert werden können.

So z.B.: Nui-Shibori (Nui:Nuu = nähn), Makiage–Shibori (von unten nach oben umwickelt) und Bô-Shibori (Bô = Stab), wo ein Stab, meist aus Holz, verwendet wird.

Besonders schön ist Nui-Shibori Damit lassen sich sehr originelle und einzigartige Motive erstellen. Shiborizome“ sind nicht maschinell hergestellt. Sie werden von Hand gewickelt, genäht und gefärbt. Man erhält immer unterschiedliche, oft überraschende Ergebnisse, was den besonderen Reiz dieser Technik ausmacht.


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Shodo, Fudemoji

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Shodô oder Sho (japanische Kalligrafie) steht für die japanische Pinselschrift, eine schwierig zu erlernende Kunst die jahrelange Übung vorrausetzt bis sie in einer einzigen, schon meditativ fließenden Bewegung aus der Hand „fließt“.

Da dies zu erlernen Teil einer Gabe ist die nur wenige Künstler besitzen, gibt es noch eine modernere, einfachere Pinselschrift die Fudemoji-Art (Fude = Pinsel, Moji = Schriftzeichen). Eine Pinselschrift der Moderne für jedermann, wo durch Unterlagen oder Muster die Schriftzeichen aufgebracht, bzw. nachgezeichnet werden können.


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Sumie, Suibokuga, Etegami

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Bei der Tuschmalerei, Sumie (Sumi = Tusche, E = Bild) auch Suibokuga wird mit Pinsel und Tusche, ohne eine Vor- oder Unterzeichnung, direkt auf Papier oder Stoff gemalt.

Eine Korrektur der Pinselstriche ist nicht möglich. Daher ist diese Tuschmalerei sehr erfahrenen Künstlern vorbehalten. So kam 1978 eine modernere, wesentlich freiere Variante der Tuschmalerei auf, die sehr beliebt wurde, Etegami (Tegami = Brief). Hierbei werden mit dem Pinsel Ansichtskarten, Papier oder Stoffe bemalt oder Briefe geschrieben. Es ist ein freier Stil von Zeichnen, Malen und Schreiben mit dem Pinsel.


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Temari, Kagari Temari, Kimekomi Temari

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Temari bedeutet wörtlich Handball (Te = Hand, Mari = Ball).

Diese kugelförmigen Mari haben ihren Ursprung in China. Man nimmt an, dass sie in den Jahren zwischen 642 – 645 nach Japan kamen.

Die Temari wurden anfangs mit einfachen Fäden umwickelt. Es wurde sitzend und im Haus gespielt.

Temari wurde zu einem der beliebtesten Spiele. Ein Spiel das gerne von reichen Leuten gespielt wurde, besonders während den Neujahrsattraktionen.

Um den Ball schön springen lassen zu können wurden Baumwollfäden und Schnüre gewickelt, man experimentierte, probierte und umwickelte und so entwickelte sich der „Temari“ zum allzeit beliebten Springball.

Als im Jahr 1881 der erste Gummiball aus Deutschland nach Japan eingeführt wurde, war das spielerische Ende des Temari eingeläutet.

Er geriet aber nicht in Vergessenheit, gehört zum Neujahrsschmuck und findet kunstvoll gewickelt und gestickt als Schmuckstück seinen Platz und zählt zu den Glücksbringern.

Es gibt sehr viele Arten des Temari mit ganz eigenen Stilen und Mustern.

Durch das erste Wort wird eine Unterscheidung möglich, die auf das Material, die Technik oder den Ort bzw. das Gebiet der Herstellung hinweisen kann.

Temari mit bestickten Mustern nennt man Kagari-Temari (Kagari:Kagaru = sticken). Kagari-Temari wird hauptsächlich mit Chidorikagari (Hexenstich) gestickt.

Es gibt verschiedene Grundmuster wie „5 gleichgeteilter Hoshikagari“ (Hoshi = Stern), „6 gleichgeteilter Tsumugatakagari“ (Tsumugata = Spindelform), 10 gleichgeteilter Makikagari“ (Maki:Maku = wickeln) usw.

Hier wird 12 gleichgeteilter Shitagakechidorikagari (Shita = Unten, Gake:Kakeru = bedecken) aufgeführt, die mit schöne Chrysanthemenmuster erzeugt.


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Tsumamizaiku, Tsumamie, Tsumamikazari

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Tsumamizaiku (Zaiku:Saiku = ein mit geschickten Fingern des Künstlers erstellter Gegenstand/Kunstwerk) werden aus kleinen quadratischen Stoffen, hauptsächlich mit den Fingern und einer Pinzette hergestellt.

Wie bei vielen japanischen Techniken wurden ursprüngliche Kimonostoffreste für die Tsumamizaiku verwendet. Der Begriff Tsumami leitet sich von Tsumamu ab, was falten und zuhalten, fassen, greifen bedeutet.

Das ist es letztendlich auch, was diese Technik ausmacht: Der Stoff wird immer wieder gefaltet, zusammengehalten und zum Schluss mit einem Denpunnori (Kleister aus Stärke) zusammengeklebt.

Es gibt drei Tsumami-Grundformen: Maru-Tsumami (Rund), Ken-Tsumami (Schwert) und Hishi-Tsumami (Raute).

Aus verschieden kombinierten Stoffteilen entstehen Tsumamizaiku in verschiedenen Größen und Formen wie Tsumamie (E = Bild), Tsumamikazari (Kazari = Schmuck), Tsumamikanzashi auch Hanakanzashi (Hana = Blumen, Kanzashi = Haarschmuck)

Die Motive sind Blumen, Vögel, Figuren und vieles mehr.

Bei großen oder dicken Stoffen und Stoffen aus Kunstfasern werden die Stoffstücke zusammengenäht (Nui-Tsumami), da hier der Kleister nicht mehr hält. 

Tsumamikanzashi mit vielen kleinen Blüten werden oft von Maiko (Ausbildung zur Gesellschaftsdame) und Mädchen beim Shichi-Go-San (ein Fest für 3 und 7 jährige Mädchen und 5 jährige Jungen) in den Haaren getragen.


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Tsurushikazari

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Die Zeit des japanischen Mädchenfestes Hinamatsuri, findet jährlich am 3 März statt. Für das Fest wurden die Häuser in denen Mädchen wohnen mit Hinaningyô (Puppen) die in traditionellen Kimonos gekleidet waren, geschmückt.

Die Puppen sollten für ein erfolgreiches Aufwachsen der Mädchen sorgen. Zu dieser Schmuckform die „Hinakazari“ heißt wurden Puppen als Odairisama auch Obina (Kaiser) und Ohinasama auch Mebina (Kaiserin), die San’nin-Kanjo (drei Hofdamen), die Gonin-Bayashi (fünf Musiker) sowie weitere Elemente dekoriert und ausgestellt.

Da sich viele die kostspieligen Hinaningyô nicht leisten konnte, entfaltete sich der Hängeschmuck „Tsurushikazari“ (Tsurushi:Tsurusu = anhängen, Kazari = Schmuck) für die ärmeren über das Land, der mit handgemachten Puppen behängt wurde und je nach Ort anders aussah.

Die bekanntesten sind Tsurushikazari „Hina no Tsurushikazari“ aus Izu-Inatori (Shizuoka Präfektur), „Sagemon“ aus Yanagawa (Shizuoka Präfektur) und „Kasafuku“ aus Sakata (Yamagata Präfektur).

Es gibt etwa 50 verschiedene Anhängefiguren für Tsurushikazari und jede einzelne hat ihre spezifische Bedeutung die häufig angelehnt an Aussprache oder Schriftbild entstand und Unkundigen verschlossen bleibt.

So ist die Aussprache des japanischen Goldfisches, „Kingyo“ ähnlich des Chinesischen Kinyo (Geld übrig bleiben). Die rote Farbe wird gerne für Rahmen, Ringe, Schnüre und Fäden genommen und steht für den Schutz vor Unheil. Daraus erschließt sich die Bedeutung des roten Goldfisches im Tsurushikazari.

Die Eule heißt auf Japanisch „Fukurô“, „Fu“ heißt für sich „keine“ und „Kurô“ bedeutet „Sorgen“. Folglich ist die Eule das Symbol für ein Leben ohne Mühe und Sorgen. Eine „Ume no Hana“ (Pflaumenblüte) steht für Gesundheit und Vermehrung und die Kame (Schildkröte) ist das Symbol für ein gesundes langes Leben. Nach den traditionellen Tsurushikazari Regeln muss die Anzahl der Figuren an einer Schnur ungerade sein. Die heutigen Tsurushikazari sind meist losgelöst der traditionellen Art und haben eine freie Gestaltung.



Uchiwa, Sensu

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Japan ist im Westen auch für seine Fächer bekannt. Der Fächer kam in der Edo-Periode (1603–1868) nach Japan. Es werden zwei Arten von Fächern unterschieden: feste Fächer (Uchiwa) und Fächer, die auf- und zugeklappt werden können (Sensu, Ôgi).  Der Mai-Sensu (Mai = Tanz) kann auch bei Tänzen verwendet werden. Bei den heißen Temperaturen in Japan und dem schwülen Wetter werden sowohl der Uchiwa als auch der Sensu zum kühlenden Luft-Zufächern verwendet. Der Uchiwa wird auch bei rituellen Zeremonien eingesetzt. Zu Kriegszeiten gab es sogar Uchiwa aus stabileren Materialien wie Leder, die als Schutzschilde genutzt wurden. Der Uchiwa ist ein typisches japanisches Alltagswerkzeug. Er ist in jedem Haushalt zu finden. Man benutzt ihn zum Abkühlen, beim Feuermachen, um Farben oder Kleister schneller zu trocknen, um Insekten wegzuscheuchen und für viele andere Zwecke.



Yubinuki

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Der Yubinuki ist ein japanischer Nähring. Er hat dieselbe Funktion wie bei uns der Fingerhut, schützt also beim Nähen per Hand die Fingerkuppen vor Stichen.

Japanerinnen nähen und sticken auf ganz andere Art und Weise als Europäerinnen. Sie schieben die Nadel nicht mit der Fingerkuppe, sondern mit der Seite des Fingers durch den Stoff. Im Gegensatz zum Fingerhut ist der Yubinuki daher ein zu beiden Seiten hin offener, röhrenförmiger Ring. Der Yubinuki wird auf den Mittelfinger aufgeschoben und sitzt zwischen dem ersten und dem zweiten Fingergelenk (von der Kuppe aus gesehen).

Die Yubinuki wurden früher aus Stoff- und Fadenresten von den Handarbeiterinnen selbst hergestellt. Von Ort zu Ort wurden bei der Herstellung von Yubinuki unterschiedliche Techniken angewandt und verschiedene Materialien eingesetzt. So ist selbst ein einfacher Alltagsgegenstand wie der Fingerhut in Japan ein Objekt der Kunst und der künstlerischen Gestaltung.

Will man den Yubinuki beim Nähen oder Besticken von wertvollen Kimonos einsetzen, ist es wichtig, dass das Material des Yubinuki aus Seide ist, damit der Kimonostoff beim Nähen nicht aufgeraut wird. Traditionell ist das Grundgerüst des Yubinuki Washi (Japanpapier), das mit Seide ausgeschlagen, Seidenwatte gewickelt und mit Seidengarn bestickt wird. Heute werden Yubinuki jedoch auch aus anderen Materialien wie Messing oder Leder hergestellt.

Der Yubinuki ist in Japan wieder in Mode gekommen, als 2006 Yukiko Ohnishi das Buch „Yubinuki aus Kaga“ veröffentlichte. In diesem Buch stellte sie mit Seidengarn bestickte Yubinuki vor. Ihre Großmutter hatte ihr deren Machart überliefert. Damit wurde ein Gebrauchswiederstand wieder ins Leben zurückgerufen. Yubinuki wurden zu einem Modetrend. Sie werden heute gerne als Fingerring oder als Kettenanhänger getragen. Es gibt auch größere Ringe, die als Armreifen getragen werden.

 Der im Buch aufgeführte Ring hat eins der einfacheren Muster „Nishokuuroko-Moyô (Ni = zwei, shoku:Iro = Farbe, Uroko = Schuppe, Moyô = Muster).



Yukata, Kimono, Obi

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Kimono bedeutet eigentlich nur "Etwas zum Anziehen" und der Begriff Yukata, ein hauptsächlich im Sommer getragener Kimono, kommt von Yukatabira (Yu = heißes Wasser, Katabira = Wäsche aus Leinen).

Der Yukata war also ein aus Leinen hergestelltes Kleidungsstück, das in der damaligen Zeit in Onsen (heiße Quelle) als Badeanzug und Badetuch Verwendung fand. Der Yukata ist sozusagen eine einfachere, leichtere und kostengünstigere Variante des Kimonos.

Heute trägt man den Yukata hauptsächlich zur Feier des Sommerfestes.

In japanischen Hotels, Gasthäusern und Pensionen, die neben der reinen Übernachtung auch das Baden anbieten, liegen Yukata als Schlaf- oder Entspannungskleidung bereit, ähnlich wie bei uns Bademäntel.

Bei Yukatas sind wie bei Kimonos die Ärmel zur Körperseite hin nur zur Hälfte zugenäht. Die Öffnung dient als Tasche für Handtücher und Kleinigkeiten. Frauen ziehen meist ein Unterhemdkleid unter den Yukata, da die weiten Öffnungen und der dünne Stoff den Blick auf die nackte Haut und die Körperkonturen ermöglichen.

Zum Yukata wird meist ein Hanhaba-Obi (Gürtel halbbreit: 15 cm, über 350 cm lang) getragen. Diesen gibt es natürlich in unterschiedlichen Farben. Zusätzlich gibt es auch besondere Techniken, um diesen zu binden. (Obi-Musubi). Der Yukata ist also ein Kleidungsstück mit vielen Verwendungsmöglichkeiten. Er ist jedoch eine Freizeitkleidung und kann nicht zu formellen Anlässen getragen werden.




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